Allergie – Eine Überreaktion des Immunsystems

Tränende Augen, verstopfte Nase im Frühling: Pollenallergie! Jeder dritte bis vierte Europäer kämpft mit allergischen Symptomen. Tendenz steigend. Der Leidensdruck ist groß und eine ursächliche Behandlungsmethode nicht in Sicht.

Hundehaare Allergie – Eine Überreaktion des Immunsystems

Mittlerweile gibt es verschiedene Mittel und Methoden, um das Immunsystem in seine Schranken zu verweisen und die Symptome zu lindern. Wir helfen dir durch den Dschungel an Informationen.

Genetische Veranlagung und Umweltbelastungen

Jedes Jahr leiden mehr Menschen an Allergien. Dafür gibt es gleich ein paar Erklärungen: Zunächst einmal geht die Wissenschaft davon aus, dass viele Menschen eine genetische Veranlagung mitbringen.

Man weiß inzwischen auch, dass äußere Faktoren die Gene beeinflussen (Epigenetik). Diese veränderten Gene können sich immer weiter vererben. Als äußere Ursachen werden die wachsenden Belastungen durch Umweltgifte aller Art sowie eine unzureichende Schulung des Immunsystems in der Kindheit gesehen. Immer mehr Kinder wachsen in einer nahezu sterilen Umgebung auf. Das junge Immunsystem bekommt kaum noch "Feinde" vorgesetzt, um seine "Truppen" optimal auszubilden. Mit steigendem Lebensstandard steigt also das Risiko für Allergien.

Allergien – Kurz erklärt und eingeteilt

Stell dir vor, eine Mücke landet auf deinem Bein, bohrt gerade ihren Rüssel durch deine Haut, und du erschießt sie mit einem Revolver. Zugegeben, ein drastisches Bild, dennoch passend. Denn genau so reagiert das Immunsystem bei einer Allergie, nämlich überschießend.

Im Gegensatz zu einer Nahrungsmittelallergie spielt bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit und einer Nahrungsmittelintoleranz das Immunsystem keine Rolle. Wie die Abwehr überreagiert, das wird klar, wenn du dir die Allergie Typen, die in der Medizin unterschieden werden, einmal anschaust.

Allergie Typ I – Soforttyp

Das ist mit Abstand der prominenteste Typ. Diese Art von Allergie tritt innerhalb von Sekunden oder Minuten nach Kontakt mit einem Allergen auf. Es wird durch die Freisetzung von Histamin und anderen Chemikalien ausgelöst, die eine Entzündungsreaktion im Körper hervorrufen. Typische Symptome sind Juckreiz, Hautausschlag, Niesen, laufende Nase, tränende Augen und in schweren Fällen auch Atembeschwerden und Anaphylaxie.

Wegen der schnellen Reaktion spricht man auch vom Soforttyp. Die Pollenallergie und Nahrungsmittelallergien (einige) gehören dazu. Hausstaubmilben, Tierhaare und Insektengift sind ebenfalls häufige Auslöser.

Zu den Typ I Allergien gehören:

  • Pollenallergie (Heuschnupfen)
  • allergisches Asthma
  • Urtikaria (Nesselsucht)
  • Tierhaarallergie, Haustaubmilbenallergie, Schimmelpilzallergie
  • Insektenstichallergie
  • Medikamentenallergie (auch Typ IV)
  • Nahrungsmittelallergie (auch Typ IV)

Pollenallergie

So reagiert der Körper beim Soforttyp I

Beim Erstkontakt mit einem harmlosen Fremdeiweiß (Allergen) bilden sich grundlos spezialisierte Antikörper dagegen. Symptome gibt es jetzt noch nicht. Diese Antikörper (Immunglobulin E) haben die Eigenschaft, sich an sogenannte Mastzellen zu setzen. Die sind voll mit Histamin. Kommt es irgendwann zu einem zweiten Kontakt mit dem Allergen, wird es von den IgE sofort wieder erkannt, die Mastzellen öffnen sich und Histamin wird ausgeschüttet.

In Sekunden bis Minuten entwickeln sich Symptome wie:

  • Rötung, Schwellung von Haut, Schleimhäuten (verstopfte Nase, tränende Augen, etc.)
  • Juckreiz, Schmerzen
  • Muskelkontraktion (Husten, Magenkrämpfe, Atembeschwerden)
  • vermehrte Ausschüttung von Adrenalin, Magensäure
  • Blutdruckabfall, gesteigerte Herzfrequenz (anaphylaktischer Schock)

Diese Entzündungsreaktionen sind bei einer normalen angemessenen Reaktion auf einen wirklich gefährlichen Eindringling ein lebenswichtiger Schutz.

Allergie Typ II – Antikörper-vermittelte Zytotoxizität

Diese Art von Allergie tritt auf, wenn das Immunsystem Antikörper gegen körpereigene Zellen oder gegen fremde Zellen, die ähnlich wie körpereigene Zellen sind, produziert. Es kann zu verschiedenen Krankheiten führen, wie zum Beispiel Blutarmut, rheumatoide Arthritis und Myasthenia gravis.

Typ II gehört ebenfalls zu den Soforttypen, kommt allerdings seltener vor.

Allergie Typ III – Immunkomplex-vermittelte Reaktion

Diese Art von Allergie tritt auf, wenn Antikörper und Allergene zusammenkommen und Immunkomplexe bilden, die in verschiedenen Organen und Geweben im Körper abgelagert werden. Dies kann zu Entzündungen und Schäden an den betroffenen Organen und Geweben führen, wie beispielsweise bei der Glomerulonephritis, einer Entzündung der Nieren.

Typ III gehört ebenfalls zu den Soforttypen, kommt allerdings selten vor.

Allergie Typ IV – Spättyp (Zell-vermittelte allergische Reaktion oder verzögerte Typ-Allergie)

Diese Art von Allergie ist der Spättyp und tritt typischerweise innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach Kontakt mit einem Allergen auf. Das sind häufig Kontaktallergien (Nickelallergie) sowie manche allergischen Reaktionen auf Medikamente und Nahrungsmittel.

Die Allergie wird durch spezifische Immunzellen, wie beispielsweise T-Zellen, ausgelöst, die auf das Allergen reagieren. Typische Symptome sind Hautausschläge, Ekzeme und Kontaktdermatitis.

Was haben Allergien mit Ernährung zu tun?

Unsere moderne Ernährungsweise wird als Mitverursacher von Allergien angesehen. Ein Fall von zu viel Hygiene im Bauch. Durch den steigenden Konsum von industriell hergestellten Lebensmitteln, bekommen Bakterien und Keime, die sich in natürlichen Nahrungsmitteln tummeln, keine Chance mehr unser Immunsystem zu trainieren. Gerade im Darm sitzt jedoch eine große Abteilung in Sachen Abwehr. Hier befinden sich wichtige Schulungs- und Informationszentren des Immunsystems.

Darüber hinaus beeinflussen einseitige, ungesunde Ernährungsgewohnheiten die Darmflora negativ. Die Vielfalt der Bakterienstämme nimmt ab und die schädlichen Bakterien vermehren sich zu Ungunsten der guten Bakterien. Die spielen aber unter anderem eine wesentliche Rolle bei der Immunabwehr. Es fehlen Ballaststoffe, Präbiotika und jede Menge Mikronährstoffe in unserer alltäglichen Ernährung.

Allergie – Was tun?

Priorität hat eine fachlich fundierte Diagnose. Jede Allergie wird auf zwei Ebenen behandelt. Es geht einerseits darum, die verstopfte Nase frei zu bekommen, aber gleichzeitig auch darum, dem Körper beizubringen, dass Birkenpollen nicht gefährlich sind. Zum Beispiel durch eine Desensibilisierung. Wichtig ist, dass du dich mit deiner Allergie medizinisch gut aufgehoben fühlst.

Medikamente gegen Allergie
Parallel dazu, unterstütze die Therapie unbedingt mit einer angepassten Ernährung und Nahrungsergänzung. Du wirst überrascht sein, wie sich deine Lebensqualität mit der Zeit spürbar steigert.

Ein paar Tipps:

  • Locke nützliche Darmbewohner an, mit Präbiotika und Probiotika. Das heißt, mit ballaststoffreichen und fermentierten Nahrungsmitteln oder Probiotika in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.
  • Iss mehr natürliche mikronährstoffreiche Nahrung. Wenn du aufs Ganze gehen möchtest, mit einer Darmsanierung, profitiere auch hier von den empfohlenen Mikronährstoffen aus der Natur.
  • Kleiner Geheimtipp: Schwarzkümmelöl. Als traditionelles Hausmittel gegen mancherlei Beschwerden, soll es ebenfalls hervorragend zur Linderung allergischer Symptome geeignet sein.

Fazit

Mehr als 20.000 potentielle, an sich völlig harmlose, Auslöser für Allergien kennt man inzwischen. Rüste dich so gut du kannst und verwöhne deine Darmflora mit einer entsprechenden Ernährung. Das stärkt nicht nur dein Immunsystem, sondern wirkt sich zusätzlich positiv auf dein Körpergewicht und deine Psyche aus.

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